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Was haltet ihr von einem Castle RPG

Mi Jul 10, 2013 4:53 am von RickCastle

Hey, ich würde gern mal eure Meinung wissen. Und zwar, hatte ich mir schon länger überlegt, eine Rollenspielgeschichte anzulegen.
Dazu wollte ich gern wissen, ob es hier im Forum eine Rubrik für Rollenspiel geben soll oder dafür ein extra Forum angelegt werden sollte und wenn ja, wer würde alles mit machen?
Das Rollenspiel würde so ablaufen, das einer, eine Castle Person spielen kann …

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Beitrag von Nehelenia Sa Apr 27, 2013 7:11 am

In Kürze:

Tough, sexy, professionell: Nikki Heat, Leiterin einer der besten Mordkommissionen New Yorks, ist eine Verfechterin der Gerechtigkeit. Eine unerwartete Herausforderung begegnet ihr, als der Star-Journalist Jameson Rook sie bei ihren Ermittlungen begleiten soll, der einen Artikel über New Yorks Beste schreibt. Der Pulitzer-Preisträger Rook ist genauso anstrengend wie gutaussehend. Seine schlechten Witze und seine ständigen Einmischungen sind nicht ihr einziges Problem. Während sie daran arbeitet, den Mord an einem Immobilienmakler mit Mafia-Verstrickungen aufzuklären, muss sie sich auch dem Funken stellen, der zwischen ihnen überspringt, genannt Leidenschaft.



»Castle« gehört zu den erfreulichen Erscheinungen der derzeitigen Fernsehlandschaft. Die Geschichte des Erfolgsautors und Bürgermeister-Spezis Richard Castle, der sich auf Recherche als Aushilfspolizist bewährt – wenn er nicht gerade allen Beteiligten mit flapsigen Sprüchen und leicht arroganter Gönnerschaft auf den Geist geht -, wird mit viel Esprit, Gespür für Timing und einer bis in die Nebenrollen treffenden Besetzung erzählt. Reicher Wort- und visueller Witz zeichnen die Serie aus; alleine für die kugelsichere Weste mit dem fetten Aufdruck »WRITER« müsste es Preise hageln! Nathan Fillion und Stana Katic machen sich ausgesprochen gut als liebevoll streitbares Screwball-Pärchen. Vom »dünnen Mann« kann man angesichts Fillions robuster Statur nicht sprechen, aber die Tradition der Hammettschen Schöpfung führen die Protagonisten würdig fort.

Dass sich gelegentlich die »echten« Autoren Michael Connelly, James Patterson, Dennis Lehane und der mittlerweile verstorbene Stephen J. Cannell (hierzulande eher bekannt als TV-Produzent und Drehbuchautor. U.a. für »Detektiv Rockford – Anruf genügt«, »Kampf gegen die Mafia«, »21 Jump Street«, aber auch das »A-Team« und den Wonneproppen »Renegade« verantwortlich) zur traulichen Pokerrunde einfinden, gibt dem Ganzen eine augenzwinkernde Meta-Ebene, die mit der realen Veröffentlichung des Romans Heat Wave – Hitzewelle, der des Öfteren in der Serie Erwähnung findet, auf die Spitze getrieben wird. TV-Detective Kate Beckett wird zur literarischen Figur Nikki Heat, ihr komplettes Team taucht auf, und aus dem Autor Castle wird der Journalist Jameson »Jamie« Rook, der Heat und ihren Kollegen auf die Nerven und ans Herz (teilweise auch woandershin) geht.

Der lakonische, ironische Ton der TV-Serie wird erstaunlich gut getroffen, es ist alles etwas plumper und offensichtlicher, aber durch die Bank unterhaltsam. Vor allem natürlich, wenn man die Fernsehfilme kennt und schätzt. Der behandelte Fall ist – auch da ähnelt der Roman der Serie – unspektakulär, wird aber ohne Hänger und allzu große Falltiefen über die Bühne gebracht. Mit der Falltiefe hat nur der »Immobilienmagnat« Matthew Starr Probleme, denn für ihn verläuft sie über sechs Stockwerke. Bald stellt sich natürlich heraus, dass Starr nicht freiwillig gesprungen ist, sondern vehement nachgeholfen wurde.

Während New York unter einer extremen Hitzewelle zu leiden hat, stöbern die Polizistin und ihre männlichen Kollegen diverse Verdächtige auf, werden in Kämpfe verwickelt, stoßen auf weitere Leichen und neue Spuren, und am Ende steckt genau der (oder die) hinter den Verbrechen, von dem (oder der) es der fernseh- und literaturkundige Leser von Anfang an erwartet hat. Alle sind zufrieden, kein Netz und doppelter Boden, der Autor Richard Castle ist sich nicht zu fein, im eigenen Roman etwas tumber zu erscheinen als im Fernsehen, Heat/Beckett ist smart und schön wie gewohnt, sexuell allerdings aktiver als auf dem Bildschirm. Die Partner Ochoa/Raley sind in der visuellen Vorlage präsenter und auf hintergründigere Weise perfekte Sidekicks. Castles verantwortungsvolle und kluge Tochter Alexis findet leider nicht statt und seine exaltierte Mutter hat nur einen Kurzauftritt.

Eigentlich betreibt »Castle« etwas, das man anderen Büchern und Filmen gerne vorwirft: Rumtändeln, Ausflüge ins Familienleben und die privaten Belange der Figuren ausbreiten, während die jeweiligen Fälle und die Ermittlungsarbeit zweitrangig bleiben. Aber Serie wie Buch schildern das mit so viel Charme, Gelassenheit, Witz und gelegentlichem Tiefsinn, dass man den Schaffenden nur dazu gratulieren kann. Fernsehen und Lesen mit Genuss und ohne Reue. Sehend noch etwas mehr…

Natürlich muss man konstatieren, dass Heat Wave – Hitzewelle kein aufsehenerregender Bestseller würde, vermutlich sogar ziemlich unbemerkt bliebe, wenn es ohne den Erfolg der Serie auskommen müsste. Wer weiß, welche literarischen Grobmotoriker mit Hang zu immer spekulativerer Effekthascherei gerne die Bestsellerlisten anführen, ist dankbar, dass Heat Wave – Hitzewelle entspannte Zurückhaltung betreibt. Etwas mehr Tiefe hätte dem Buch nicht geschadet, aber die findet man ja bei der audiovisuellen Grundlage.

Wer sich allerdings hinter »Richard Castle« verbirgt, bleibt (vorerst) ein Geheimnis. Das Bild des Autors ist logischerweise ein Portrait von Nathan Fillion, der Wikipedia-Eintrag liefert eine »wahrhaftige« Bio- und Bibliographie. Dass es sich bei Castle um einen Verfasser aus dem direkten Serienumfeld handelt, ist naheliegend und wahrscheinlich; aber auch Pokerkumpel Dennis Lehane taucht in Spekulationen auf, die sich aber nicht belegen lassen und eher mit Skepsis zu betrachten sind.
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